B&T STATEMENT PIECE l Vielleicht seid ihr, wie wir, etwas schuldbewusst, wenn ihr euch daran erinnert, wie naiv ihr noch vor einer Woche mit der Corona-Krise umgegangen sind. Doch spätestens jetzt sind wir alle in Sorge. In Sorge um die Gesundheit unserer Großeltern, Eltern, Nachbar*innen oder anderer Risikogruppen. Wir wollen vermeiden, dass besonders gefährdete Mitbürger*innen erkranken, obwohl wir jetzt schon wissen, was zu tun ist: soziale Distanznahme. Das ist richtig, das ist verantwortlich und der einzige Weg, das Schlimmste zu verhindern. Dass Menschen sterben müssen, weil die medizinische Versorgung an ihre Grenzen gerät.

Angst vor der Pleite

Aber dieser Ausnahmezustand, der nun auf unbestimmte Zeit unser Alltag sein wird, ist wirtschaftlich eine absolute Katastrophe. Die meisten Unternehmen (reden wir nicht über Klopapier- oder Nudel-Produzenten) sehen sich durch die Corona-Krise mit starken Umsatzeinbrüchen konfrontiert. Insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen haben dabei gleich 2 Probleme: Neben der Sorge um das Kollektivwohl unserer Gesellschaft plagt viele eine zusätzliche Angst: die Angst vor dem Bankrott ihres Unternehmens.

Wenn niemand zur Arbeit kommen kann, müssen Produktionen ruhen, sind Restaurants, Kinos und Theater leer und heben Flugzeuge nicht ab. Auch viele Einzelhändler ringen um ihre Existenz, selbst Online-Shops verzeichnen schon jetzt geringere Nachfragen. Wenig bis wochenlang vollständig ausbleibende Einnahmen im Tagesgeschäft, Eventausfälle, verspätete Wareneingänge oder ausbleibende Zahlungen von Abnehmern, die selbst kurz vor dem Bankrott stehen: die Coronakrise trifft besonders klein- und mittelständische Unternehmen fast aller Branchen und sorgt hier oft für Kettenreaktionen. Keine Kunden, kein Einkommen und trotzdem nicht aufzuschiebende Fixkosten. Miete, Mitarbeiter*innen, Versicherungen und Co. laufen weiter. Versicherungen decken allerdings keine Pandemie ab und oft reichen die Reserven kleiner und mittelständischer Unternehmen gerade einmal für ein bis zwei Monate. Ob die angekündigten Regierungsprogramme wie etwa Überbrückungskredite und Kurzarbeitergeld schnell genug helfen können, steht in den Sternen. Nur abwarten zu können und die Unplanbarkeit aushalten, das belastet in dieser sowieso schon schwierigen Situation zusätzlich. Für viele kleine Unternehmen könnten zu späte finanzielle Hilfen – noch bevor die Krise überstanden ist – längst das Ende bedeuten.

Foto Romy Gessner

Support small businesses

Wir alle wissen, wie bereichernd kleine Unternehmen sind. Nicht nur durch ihre einzigartigen Produkte machen sie das Leben schöner. Ohne die vielen kleinen Läden, Cafés und Kulturschaffende wären unsere Städte nicht mehr dieselben. Doch gerade jetzt, ist es als bewusste/r Konsument*in besonders wichtig, kleine Unternehmen zu unterstützen. Ihr fragt euch, wie das geht, wenn man nicht mal mehr vor die Haustür gehen soll? Wir haben ein paar Anregungen für euch:

  • Kauft Gutscheine von Museen, Theatern, Konzerten und schönen Veranstaltungen – für die Zeit nach Corona. Oder von dem Restaurant, das ihr schon so lange ausprobieren wolltet, aber doch nie die Zeit gefunden habt. Und geht, wenn sich alles normalisiert hat, endlich wirklich hin.
  • Verschenkt Gutscheine eurer Lieblingscafés. Eure Freunde oder Familie freuen sich sicher und das steigert auch die Vorfreude auf das Zusammensein nach der Krise.
  • Kauft euer Brot und süße Snacks bei lokalen Bäckereien und Cafés.
  • Gleiches gilt natürlich auch für sämtliche andere Lebensmittel. Essen müsst ihr so oder so – warum nicht bei lokalen Läden kaufen, von denen es sonst bald einige nicht mehr geben könnte.
  • Und das Geld, das ihr zwangsläufig in nächster Zeit sparen werdet, könnt ihr doch investieren, um euch die besondere Tasche, den schönen Pullover, die lokal produzierten Ohrringe zu leisten, die ihr euch schon lange wünscht.

 

Als kleine Fair Fashion Brand finden wir es toll zu sehen, wie viele unserer Kolleg*innen auf die Krise reagieren: mit Mitarbeiter*innen, die zusammenhalten und kreative Lösungen entwickeln. Sei es Home-Office, oder wie bei uns sogar der Umzug von einigen Industrienähmaschinen nach Hause, neue Schichtpläne, mit Kaffee und Kuchen Sets To-Go … uns werden bestimmt noch weitere Alternativen einfallen, mit der aktuellen Lage umzugehen.

In diesen schwierigen Zeiten ermutigen wir alle, Ruhe zu bewahren, sich gegenseitig zu helfen und große Menschenmengen zu vermeiden. Bleibt jetzt positiver denn je und unterstützt kleine und lokale Unternehmen.

Auch unser Webshop ist weiterhin für euch geöffnet. Klickt doch mal vorbei. Denn auch das hilft aktuell Existenzen retten.

written by: Sophie Laser

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