Nur um es vorweg zu nehmen: Fashion Revolution ist keine Laune, keine Saison oder ein kurzes Aufbäumen, sondern eine Bewegung, die wir als systematische begreifen. An 365 Tage im Jahr setzen wir uns gemeinsam mit vielen anderen für eine faire und gerechtere Modeindustrie ein. Gleichwohl ist der 24.April, an dem das furchtbare Textilunglück in Rana Plaza passierte, eine wichtiges jährliches Momentum, an dem weltweit Modeaktivist:innen laut werden. Wie auch die Hamburger Fashion Revolution Lokalgruppe, bei der wir mit Bridge&Tunnel seid einigen Jahren aktiv sind.
Warum die Mode eine Revolution braucht?
Am 24. April 2013 stürzte die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch ein. Der Einsturz kostete 1.136 Menschen das Leben, mehr als 2000 Menschen wurden verletzt. Es handelt sich um einen der größten Unfälle der internationalen Textilindustrie und macht die verheerende Seite von Fast Fashion sichtbar. Überproduktion, Unterbezahlung, unzumutbare Arbeitsumstände, Gesundheitsgefährdung und Kinderarbeit sind nur einige Stichworte auf der Liste, welche die geringen Kosten von Fast Fashion Näher:innen weltweit teuer bezahlen lassen.
Nicht erst seit Rana Plaza wird ein Großteil der Mode auf Kosten von Mensch und Umwelt gefertigt und auch heute noch produzieren große Textilunternehmen mehr als 20 Kollektionen pro Jahr und drücken den Preis durch Unterbezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen. Zu dulden, dass Menschen ausgebeutet und krank werden oder sogar sterben, damit wir jede Woche ein neues Kleidungsstück zum Spottpreis kaufen können, sollte sich für jeden Menschen grausam anhören! Und doch ist es die Realität des Massenkonsums.
Fashion Revolution Week 2022
Die Fashion Revolution Week macht seitdem jedes Jahr im April auf die Verbrechen der Mode- und Textilindustrie aufmerksam. Unter dem Motto „MONEY FASHION POWER“ ging es 2022 um die Macht der großen Marken und den Preis, den Arbeiter:innen und Umwelt für den Wohlstand Weniger bezahlen.
Auch wir waren mit Bridge & Tunnel natürlich wieder am Start. Als Brand sehen wir uns in der Verantwortung gegenüber unseren Kund:innen und besonders gegenüber unserem Team. Bei Bridge&Tunnel leben wir Transparenz und zeigen euch wo, wie und von wem unsere Kleidungsstücke produziert werden. Aus euren alten Jeans entstehen bei uns neue einzigartige Pieces. So wirken wir der Verschwendung und dem Massenkonsum entgegen. Wir verkaufen, wofür wir stehen: Fair, regional und mit Liebe gemacht.
Unter dem Motto „Who made my clothes“ haben wir euch in der diesjährigen Fashion Revolution Week unser Produktionsteam vorgestellt, sprachen mit unserer Produktionsleiterin Asiye über die Möglichkeiten die Lebenszeit eurer Jeans zu verlängern und sammelten Tipps, wie auch ihr Teil der Fashion Revolution werden könnt.
Schon seit vielen Jahren sind wir zudem in der Fashion Revolution Gruppe Hamburg aktiv und setzen uns mit vielen weiteren tollen Akteur:innen für eine faire Modeindustrie ein. Neben einer Special TALK SLOW Podcastfolge, die wir extra zu diesem Anlass aufgenommen hatten, haben wir mit dem Hamburgteam eine Kleidertauschparty gestemmt, um am Jahrestag des Unglücks für mehr Konsumalternativen zu sensibilisieren. Alles unter dem Motto: Tauschen statt Massenkonsum!
Wie du als Konsument:in aktiv werden kannst
Als Konsument:in stehst du an der Quelle! Dreh dein Kleidungsstück auf links und frag deine Lieblingsbrands auf Social Media: #Whomademyclothes? Fordere Transparenz ein und boykottiere Marken bei welchen Fast Fashion und Ausbeutung an der Tagesordnung stehen. Stell dir die Frage „Reparieren statt wegwerfen?“ und unterstütze Brands die sich gegen die Massenproduktion stemmen. Informiere dich über Events wie Kleidertauschpartys oder Ähnliches in deiner Nähe und sprich mit deinen Freund:innen über Fast Fashion.
Du willst noch mehr machen und richtig aktiv werden? Dann check doch einfach mal aus, welche Organisationen es in deiner Stadt gibt: https://future.fashion/liste-der-staedte
Die Revolution ist da, jeden Tag im Jahr, bist du dabei?
Text: Michelle Pilz