Unsere transparenten Preise
Häufig werden wir gefragt, wie sich unsere Preise so zusammensetzen. Denn inzwischen ist euch allen ja bekannt, dass lokale Produktion in Deutschland mehr kostet, als in den traditionellen Produktionsländern im wirtschaftlichen Süden. Zudem ist die Materialaufbereitung bei Gebrauchttextilien mit Arbeit und damit auch Kosten verbunden. Dadurch starten wir mit einem finanziellen Nachteil den herkömmliche produzierten Labels gegenüber.
Und ist wichtig zu zeigen: Faire Mode ist nicht teuer, sondern Fast Fashion zu billig. Denn den Preis für das billige Kleidungsstück zahlen die Menschen in den Fabriken und wir alle mit der Zerstörung unserer Umwelt.
Wir haben für euch aufgedröselt, wie sich unsere Verkaufspreise zusammensetzen, was ist uns die Arbeit unserer Näherinnen und Näher wert ist und wie wir Marketing und alle Kosten drumherum einpreisen, um trotzdem konkurrenzfähig tolle Produkte anzubieten. Angegeben ist der prozentuale Nettoanteil am Verkaufspreis.
Materialaufbereitung:
Die Verwendung von post-consumer waste ist aufwändig. Deshalb müssen wir hier sehr sorgfältig arbeiten: Die Alttextilien müssen sortiert, gewaschen, aufgetrennt und gebügelt werden, bevor mit dem Zuschnitt begonnen werden kann.
Materialkosten:
Neben unserem Oberstoff aus used Denim, den wir häufig kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, benötigen wir noch weitere Zutaten. Je nach Produkt verwenden wir Futter aus Baumwolle (ÖKO-TEX 100 oder GOTS), pflanzlich gegerbtes Leder, vegane Biothane, Filz, Nieten, Schnallen, Reißverschlüsse etc.
Fertigungslohn:
Unsere Näher:innen erhalten tarifliche Löhne, die über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Wir legen großen Wert darauf, unsere Mitarbeiter:innen in einem wohlwollenden humanen Arbeitsklima zu beschäftigen. Deshalb nimmt der Fertigungslohn einen berechtigterweise hohen Anteil ein. Ein Großteil unserer Näher:innen hat keine verbriefte Ausbildung als Näher:in oder Schneider*in. Unsere Anleiterin Asiye begleitet und qualifiziert unser Team fachkundig bei allen Arbeitsschritten.
Entwicklung und Vertrieb:
Unsere Produkte verkaufen sich nicht von allein. Damit ihr unsere Designs online oder offline shoppen könnt, braucht es einen Webshops, PR und Social Media sowie Logistik. Viel Zeit verwenden wir auch auf den Einkauf sowie die Entwicklung neuer Designs (Konzeption, Schnitterstellung, Prototypenfertigung).
Laufende Kosten:
Dazu gehören die Miete für unsere Werkstatt, die Instandhaltung unserer Profi-Maschinen sowie die Kosten für unsere Buchhaltung.
Marge Bridge&Tunnel:
Im Idealfall erwirtschaften Unternehmen an dieser Stelle eine Marge. So wichtig die Marge ist, sie muss verhältnismäßig bleiben. Wir sind aktuell fein damit, wenn nach Deckung aller fairen Kosten noch eine kleine Marge bleibt.
Marge Händler:innen:
Wenn wir uns dafür entscheiden, ein Produkt auch in Stores zu verkaufen, muss der Verdienst für Einzelhändler:innen mit einberechnet werden. Schließlich muss der Einzelhandel ja auch noch etwas am Produkt verdienen. Daher können wir manche Produkte nur in unserem eigenen Onlineshop anbieten, sonst wären sie zu teuer.
Mehrwertsteuer:
Die gute alte Mehrwertsteuer darf natürlich auch nicht vergessen werden. Wir müssen auf unsere Produkte 19% Mehrwertsteuer erheben und abführen. Auch das zeigt unsere transparente Preisgestaltung.
So verteilen sich unsere Kosten bei Produkten, die es nur in unserem Onlineshop gibt
Einige unserer Produkte gibt es nur in unserem Onlineshop. Wie etwa unsere Bumbag, die wir hier exemplarisch zur Berechnung herangezogen haben. Wir müssen immer anwägen: Wird das Produkt eher gekauft, wenn es günstiger, dafür aber nur online verfügbar ist? Entscheiden wir uns für ‘online only’, fällt die Marge für den Einzelhandel weg. Der Endpreis des Produktes ist dadurch insgesamt günstiger.
Material Aufbereitung 3 %
Materialkosten 17 %
Fertigungslohn 21 %
Entwicklung/ Vertrieb 14 %
Laufende Kosten 10 %
Marge B&T 16%
MwSt 19 %
So verteilen sich unsere Kosten bei Produkten, die es auch im Laden gibt
Einige unserer Produkte gibt es auch offline in Läden oder auf anderen Online-Plattformen. Wie etwa unseren Shopper, den wir exemplarisch hier zur Berechnung verwendet haben. Wenn wir uns dafür entscheiden, dass ein Produkt auch in Stores verfügbar sein soll, muss der Verdienst für Einzelhändler:innen oder Wiederverkäufer mit einberechnet werden. Schließlich muss der Einzelhandel auch etwas am Produkt verdienen. Dadurch wird der Endpreis eines Produktes insgesamt teurer. Denn unsere Produkte haben bei uns und woanders dieselben Verkaufspreise.
Material Aufbereitung 1 %
Materialkosten 13 %
Fertigungslohn 16 %
Entwicklung/ Vertrieb 16 %
Laufende Kosten 4 %
Marge B&T 4%
Marge Händler 27%
MwSt 19 %