Deutschland befindet sich definitiv in Zeiten von Umbruch und Unsicherheiten. Einen Vorteil hat das – immer mehr Menschen befassen sich mit dem Thema Politik. Deshalb finden wir es höchste Zeit, dass sich auch Labels politisch positionieren, um in einer reizüberfluteten Gesellschaft als politische Orientierung und ethischer Wegweiser zu dienen. Denn auch Mode ist mehr als nur eine stoffliche Hülle. Für uns ist Mode politisch.

„Lassen wir uns nicht einreden, dass wir rassistisch sind“ twitterte Christian Lindner (nein, nicht der FDP-Chef, ein Namensvetter), stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag. Der Zulauf der AFD, misogyne Gesellschaftsbilder, rassistische Übergriffe und Diskriminierungen an migrantischen Mitbürgern sprechen allerdings für sich. Jede:r – unabhängig von hässlicher Mundpropaganda – sollte sich selbst die Frage stellen:

In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?

In einer, in der Mitgefühl verkümmert? In einer, die nichts als Unterschiede wahrnimmt und Verbindendes übersieht? Oder in einer, die Menschen nicht nach Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht oder Religion wahrnimmt, sondern Pluralität anerkennt und in ihr eine gesamtgesellschaftliche Bereicherung erkennt? Was wäre eine Welt, in der alle uniform denken und funktionieren? Aus unserer Sicht eine ziemlich langweilige – ohne Innovation, Einzigartigkeit und konstruktiven Widerspruch.

Unser demokratisches System lebt von genau dieser Widersprüchlichkeit und Heterogenität. Es ist wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass Demokratie ein Geschenk ist und uns die Freiheit gibt aktiv zu entscheiden, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Kaufentscheidungen sind, obwohl es zuerst nicht danach scheinen mag, ein politisches und individuelles Handeln. Und da Mode schon immer auch Ausdruck des Charakters und des persönlichen Mindsets war, ist es wichtig, auch hier offenkundig Stellung zu beziehen. Man erinnere sich nur daran, was für einen politischen Impact es hatte, als Frauen plötzlich Hose trugen, ja später sogar einen Bikini! Oder welche Message die für Freiheit, Gleichheit und Sexualität stehende Hippie-Mode der 68er Bewegung transportierte. Kleidung ist nicht nur ein modisches Accessoire – Kleidung setzt politische Vorgänge und Auseinandersetzungen in Gang.

#brandgegenrechts

Mit Bridge&Tunnel setzen wir uns deshalb unter #brandsgegenrechts gemeinsam mit vielen anderen Mode- und Designlabels gegen Faschismus und Diskriminierung in Deutschland ein. Labels, so klein sie auch sein mögen, haben die Möglichkeit die Gesellschaft Stück für Stück zu verändern. Jetzt braucht es nur noch viele Einzelne, die sich – wie wir – gegen Rassismus und für ein faires, harmonisches Miteinander entscheiden. Denn gemeinsam sind wir stark.

Seid ihr dabei? Dann erwerbt eins der Designs, die die teilnehmenden Brands zur Verfügung gestellt haben und deren Erlöse zu 100 Prozent in politische Bildungsarbeit im ländlichen Raum gehen. Alle Designs bekommt ihr hier, unser Sweater DAMLA ist auch dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Bridge&Tunnel/ Lisa Rothfuss

 

Titelbild via pdfamberg