Jeans? Denim? Ist doch eigentlich egal, Hauptsache blau, oder? Ganz so einfach ist es nicht, aber dafür sehr interessant. Lasst euch von uns mal über einen ganz besonderen Stoff informieren, der viele von uns tagtäglich begleitet.
Der Stoff, aus dem Jeans-Träume gemacht sind heißt DENIM. Das Wort ist eine Wortschöpfung aus Serge de Nîmes (französisch für „Gewebe aus Nîmes“) und bezeichnet den bekannten charakteristisch blauen robusten Baumwoll- bzw. Hanfstoff in Köperbindung. Dieser wurde seit dem 17. Jahrhundert in der südfranzösischen Stadt als widerstandsfähiger Stoff für die Arbeitsbekleidung der Landbevölkerung gewebt. Die Webart selbst wurde schon im 16. Jahrhundert im niederdeutschen Raum entwickelt.
Besonders an Denim ist der sichtbare Kettköper, dessen Bindung deutlich erkennbar ist: der Schussfaden ist ungefärbt, der Kettfaden mit Indigo gefärbt. Dadurch sind die Fransen bei Jeans weiß, auch wenn die Jeans blau ist. Die kettlastige Köperseite des Gewebes ist daher auch meist dunkler und leicht zu identifizieren. Um die Mechanik der Webmaschine zu schonen und den Stoff vor Verschmutzungen zu schützen wird Denim heute meist mit der Warenoberseite nach unten gewoben. Vor dem Weben werden die Kettfäden entweder im Strang (Rope) oder aufgefächert nebeneinander (Slasher) fünf- bis siebenmal mit Indigo gefärbt. Für den Färbeprozess wird das Garn nach jedem Färbebad mit Sauerstoff in Kontakt gebracht. Je häufiger dieser Vorgang stattfindet, desto tiefer das Blau. Die Garne werden dabei fast nie ganz durchgefärbt, sodass durch Reibung und Waschung charakteristische Aufhellungen stattfinden können.
Nach dem Färben und der Ausrüstung wird aus Denim unsere geliebte Jeans genäht. Wie die zu ihrem Namen und zu ihrem Kultstatus gelangte, könnt ihr in unserem Beitrag über Jeans nachlesen.
Ha! Jetzt könnt ihr in jedem Fall auf jeder Party mit Denim-Wissen beeindrucken.
Ihr wollt wissen, wie Denim zu seiner blauen Farbe kommt? Das könnt ihr in unserem Beitrag über Indigo nachlesen.